Das Shorthorn-Rind ist ein robustes, sich dem jeweiligen Klima anpassendes, frühreifes Fleischrind, im mittleren Rahmen, das gut marmoriertes Fleisch von feinfaseriger, saftiger Qualität liefert und dessen Schlachtkörper jedoch nicht mit unerwünscht hohem Fettanteil behaftet sein soll. Der Körper soll bei ausgeglichener Länge breit und kastenförmig sein. Ferner sollen die Tiere neben einem ruhigen Temperament eine gute Muskelfülle sowie relativ feine und korrekte Gliedmaßen aufweisen. Die vererbungssichere Leichtkalbigkeit in Folge geringer Geburtsgewichte unterstreicht die hohe Eignung von Shorthornbullen für die Gebrauchskreuzungen mit anderen Rassen, speziell auch für die Belegung von Färsen.

Das Shorthorn-Rind gehört in Deutschland zu den vom Aussterben bedrohten Haus- und Nutztierrassen. Die planmäßige Zucht (Herdbuchzucht) wird aktuell in den Bundesländern Schleswig-Holstein, Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen finanziell gefördert. In den folgenden Aufstellungen und Statistiken erhalten Sie eine Übersicht über den derzeitigen Bestand an registrierten Zuchtieren und Zuchtbetrieben, die mittleren Körgewichte und die aktuellen Toplisten der Rasse Shorthorn. Bei Fragen rund um die Förderung der Herdbuchzucht in Ihrer Region wenden Sie sich an die Tierzuchtabteilungen der jeweiligen Landwirtschaftskammern bzw. Tierzuchtämtern.

Das Shorthorn-Rind gilt als älteste Kultur- und Zuchtrasse der Welt. Mit Ursprung in England entwickelte sich hier bereits um 1840 eine planmäßige Zucht in Schleswig-Holstein mit dem Kernzuchtgebiet auf der Halbinsel Eiderstedt, wo bis heute noch die meisten Shorthorn-Zuchtbetriebe angesiedelt sind. Bis Mitte der 1950er Jahre war das Deutsche Shorthorn auch als milchbetonte Doppelnutzungsrasse bis in die Wesermarsch und die Landkreise Oldenburg und Diepholz verbreitet, wo auch heute noch die immer mal wieder auftretenden Stichelhaar- bzw. Schimmelfärbung bei einigen Holsteinlinien vom früheren Shorthorn-Einsatz zeugen.